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Das ‚Dazwischen‘ als ontologisches Problem in der Geschichtswissenschaft: Ein alternativer Vorschlag – out of the Box.

Pappschachtel mit Aufschrift, HxBxT 11x8x8 cm, undatiert, Theory-Oriented Object Collection, Inventar-Nr. 016. Foto: Antonia Höhne.

Ontologische, zumeist implizite Vorstellungen prägen die historische Arbeit in mehrfacher Hinsicht. Eine davon betrifft das historische Material, mit dem wir Historiker*innen arbeiten. Dieses Material wird aus forschungspragmatischer Perspektive als ein Ensemble separater, gegenwärtiger Entitäten behandelt, die selektiert, aus ihren bestehenden Sinnbezügen mehr oder weniger entfremdet und durch Argumentation bzw. Darstellung neu verknüpft werden. Bereits die Aufwertung von Schriftstücken oder Bildern zu ‚Quellen‘ geht mit deren Fiktionalisierung als vermeintlichem Rohmaterial der Geschichte einher. In der Tat sind Schriftstücke, mündliche Zeugnisse, Bilder, Dinge etc. stets schon historische Produkte, die in Deutungen und Anordnungen verstrickt sind. Erst durch ihre analytische Trennung von bestehenden Bezügen und Verflechtungen werden sie zu Quellen und für neue argumentative Konstellationen zur Verfügung gestellt. Entitäten werden zu Quellen und somit zu vermeintlich objektiven Bestandteilen historischer Erkenntnisprozesse gemacht. Sie werden die letzten Dinge (der Nullpunkt), auf die jegliche empirische Überprüfung geschichtlicher Aussagen zurückzuführen vermag.

Die implizite ontologische Vorstellung, wonach solche Materialien als separate Entitäten zu gelten haben und welche durch argumentatives Verknüpfen Sinn erzeugen, trägt zu einem der Grundprobleme der Geschichtstheorie bei: der Imagination einer Kluft zwischen Quellen bzw. historischem Material und deren narrativer oder argumentativer Verknüpfung. Mit Hilfe dieser Verknüpfung werden einzelne Zeugnisse, Erzählfragmente und Vorwissen in einer neuen Erzählung aufgehoben. Doch lässt sich diese ‚Aufhebung‘ weder auf die Summe der Aussagen der einzelnen Materialien noch auf einzelne Belege zurückführen. Vielmehr erzeugen die vielfältigen interpretativ-argumentativen Anordnungen etwas qualitativ Anderes, das sich nicht im Material selbst erschöpft. Der Erkenntnisprozess ist in diesem Sinne irreversibel.

Dies hat über die Zeit hinweg immer wieder die Frage aufgeworfen, inwiefern die Geschichtswissenschaft den Anspruch auf Beweisbarkeit ihrer Aussagen aufrechterhalten könne. Mit Jörn Rüsen exemplarisch gefragt: „Was macht historische Interpretation überprüfbar?“1 Seine Antwort ist geschickt, verschiebt jedoch das Problem: Interpretation, verstanden als „Vorstellung eines übergreifenden zeitlichen Zusammenhangs“,2 sei, so Rüsen, überprüfbar, sofern sie sich auf Informationen beziehe, die aus den Quellen erhoben worden seien. Wie genau dieser „Bezug“ zu verstehen ist, erklärt Rüsen jedoch nicht. Immerhin markiert der Begriff „Bezug“ den Versuch, die Kluft zwischen Quellen (ebenso wie Tatsachen) und Interpretation zu überwinden – ohne auf transzendente Instanzen zurückgreifen zu müssen. Das Bestehen von Bezügen zwischen Interpretation und Quellen garantiert, dass die Interpretation nicht willkürlich oder fiktional ist. Es beweist jedoch nicht ihre Aussagen. Unsere ontologische Vorstellung von der ‚Natur‘ der historischen Materialien und ihrer Verbindung schafft selbst das geschichtstheoretische Problem: die Existenz eines ‚ontologischen Dazwischen‘, das unüberwindlich und inkommensurabel erscheint.

Um dieser Aporie abzuhelfen, ist ein radikales Umdenken notwendig, das die impliziten ontologischen Vorstellungen über die historischen Materialien als getrennten, vollständigen und autonomen, in Beziehung zu setzenden Entitäten grundsätzlich infrage stellt. Aber welche alternative ontologische Vorstellung lässt sich imaginieren, die die Schaffung eines unüberbrückbaren ‚ontologischen Dazwischen‘ verhütet?

Der Vorschlag, den ich im Folgenden mache, geht von der Überzeugung aus, dass eine neuartige Auffassung von Dingen, Materie und Materialien wichtige Denkanstöße liefern kann, um unsere konventionellen geschichtstheoretischen Annahmen zu revidieren und das historische Material neu zu konzeptualisieren.

Bevor ich jedoch diese alternative Ontologie skizziere, werde ich zunächst die konventionellen historiografischen Praktiken des Selektierens, (Quellen-)Bereinigens und Entfremdens aus bestehenden Bezügen, des Zergliederns und argumentativen Neuverknüpfens sowie des Darstellens am Beispiel eines materiellen Konvoluts plastisch veranschaulichen. Anschließend problematisiere ich die hier zugrunde liegende ontologische Annahme der ‚Eigenständigkeit‘ und ‚Unveränderlichkeit‘ von Quellen und historischen Materialien und skizziere einen alternativen Vorschlag. Dieser lässt sich imaginieren, indem die disziplinären und methodischen Grenzen der Geschichtswissenschaft überschritten und ein neues Verständnis vom historischen Material angenommen werden.3

Geschichte in Dingen denken

Battista R., „Gedenkding Krieg“, undatiert, Theory-OrientedObject Collection, Inventar-Nr. 016.Foto: Achim Küst.

Betrachten wir dieses Dingkonvolut, das 1997 in einer Wohnung in den Orobien, den Voralpen von Bergamo, aufgefunden wurde. Es besteht aus einer wiederverwerteten Pappschachtel, versehen mit einer Inschrift. Die Schachtel enthält eine Legitimationskapsel mit Legitimationsblatt, eine Halskette mit zwei Erkennungsmarken, ein Trikolore-Bändchen mit Inschrift, ein Trikolore-Bändchen mit Kriegsabzeichen für Waisenkinder, eine eiserne Ration aus dem Jahr 1940, einen Umschlag mit Inschrift sowie zwei Briefe aus dem Jahr 1915: einen ersten, den der Soldat Pietro am 31. Mai 1915 aus der Front an die Familie schrieb, und einen zweiten, den sein Cousin Paolo am 31. Oktober 1915 an derselben Front schrieb, um der Familie Pietros Tot mitzuteilen.

Das Konvolut erscheint als Monument im vormodernen Sinne, als Gedenkding,4 das heißt als eine Darstellung, die für die Zukunft bewahrt werden soll, mit der Absicht, sie dauerhaft in Erinnerung zu halten. Im Zentrum stehen die Kriegserfahrungen zweier Soldaten: diejenigen Pietros, der im Ersten Weltkrieg an der italienisch-österreichischen Front fiel, und die Kriegserfahrung seines Sohnes Battista, der als Waisenkind zurückblieb und im Zweiten Weltkrieg an der griechisch-albanesischen Front kämpfte. Battista kehrte zurück und komponierte dieses eigenartige Kriegerdenkmal bzw. Kriegsmahnmal.

Wie gehen Historiker*innen üblicherweise mit diesem absichtlich gesetzten und zugleich intimen Monument als Untersuchungsobjekt um? Wie interpretieren sie ein solches Arrangement oder deuten es in neuen Anordnungen? Eines ist gewiss: Spätestens seit dem 18. Jahrhundert wird jede Form der Überlieferung einer kritischen Analyse unterzogen und zumeist in neue Sinnzusammenhänge überführt.

Im Folgenden werde ich einige mögliche Szenarien durchspielen, wie Historiker*innen dieses Konvolut historisieren könnten.5

Zuerst könnten Historiker*innen diese Assemblage als Ganzes betrachten und sie – wie jedes tradierte historische Narrativ – in „ihren Kontext“ einordnen. Dies könnte etwa durch eine genetische Fragestellung und Deutung geschehen, die das Zustandekommen und die Bedeutung des Gedenkdings in den Mittelpunkt rückt. Die Heranziehung von Schriftstücken aus dem Staatsarchiv Bergamo zu dem Soldaten Battista und seinen Kriegseinsätzen sowie die Inschrift „A[mministrazione] M[ilitare] 1940“ auf dem Dosenboden lassen den Schluss zu, dass das Monument frühestens gegen Ende 1941 komponiert wurde, also nach Battistas Rückkehr von der griechisch-albanischen Front. Zweck wäre es hier zu erklären, wann und wie dieses Gedenkding entstand – und zu verstehen, warum.

Alternativ könnte das Monument über eine vergleichende Fragestellung und Deutung anders kontextualisiert werden, indem es etwa mit anderen Assemblagen familialer Memorabilia verglichen wird. In diesem Szenario stünde die Frage im Mittelpunkt, wie intergenerationale Familiengeschichten qua Dingen erinnert und überliefert werden. Zweck dieser Untersuchung wäre das Verstehen einer Erinnerungspraxis anhand von besonderen oder doch exemplarischen Assemblagen – eine Praxis, die – folgt man Jean-Pierre Legendre und Laurent Olivier – im präsentistischen Zeitregime der Gegenwart nicht mehr existiert.6

Ebenso wahrscheinlich jedoch ist, dass Historiker*innen dieses Erinnerungskonvolut zerlegen, seine Einzelstücke als Geschichtsquellen aufwerten und sie als disjecta membra als neue Assemblagen arrangieren.  Dabei entstehen Narrative, deren Aussagen dem ursprünglichen Gedenkding signifikant fremd sind. Diese Zergliederungs- und Anordnungspraktiken ermöglichen unzählige Variationen von traditionalen Darstellungen. Im Folgenden nur einige Beispiele:

Die Legitimationskapsel und die Erkennungsmarken ließen sich als Sachquellen oder materielle Exponate heranziehen, um die Geschichte der Identifizierungspraktiken gefallener Soldaten seit dem späten 19. Jahrhundert zu rekonstruieren – einer Geschichte fortlaufender Entwicklungen,7 insbesondere in Zeiten, in denen technische Entwicklungen die Körper so stark verstümmelten oder deformierten, dass eine Identifizierung kaum noch möglich war. Das Problem der Identifizierung bliebe in diesem Szenario über die Vielfalt der jeweiligen Lösungen hinweg konstant. Die eiserne Ration könnte einem Kapitel über die Entwicklung militärischer Infrastruktur zugeordnet werden – oder aber der Ernährungsgeschichte in Zeiten von Nahrungsmittelknappheit und wachsendem Einsatz von Konservierungsmitteln.

Denkbar wäre auch eine kritische Fragestellung bzw. Darstellung: Die beiden Briefe ließen sich heranziehen, um die gängige These zu dekonstruieren, wonach sich italienische Soldaten im Ersten Weltkrieg kaum verständigen konnten, weil sie unterschiedliche Dialekte sprachen. Sie zeigen, dass zwei Männer, die zu Hause Dialekt verwendeten und nur vier Jahre die Volksschule besucht hatten, sehr wohl Italienisch beherrschten – wenn auch nicht perfekt.

Diese historischen Anordnungen sind durchweg Hybridformen. Sie vereinen genetische, vergleichende, traditionale, exemplarische und kritische Sinnbildungs- und Darstellungsmodi. Zugleich stellen sie nur eine kleine Auswahl möglicher Neuanordnungen dar. All diese Interpretationen des Konvoluts beruhen auf unterschiedlichen Zusammenstellungen von Materialien, die in unterschiedlichen Sinnzusammenhängen miteinander verknüpft werden. Das ontologische und darauffolgende epistemische ‚Dazwischen‘ bleibt bestehen.

Geschichte in Grenzflächen denken

Mein Forschungsinteresse an diesem Konvolut ist jedoch ein geschichtstheoretisches. Ich möchte eine neue Form der Fragestellung und Interpretation erproben, die nicht auf Zergliederung und Rekombination fester Dinge beruht, sondern aus einem veränderten Verständnis von Materialität und Forschungsobjekt hervorgeht. Wenn wir dieses Konvolut aus der Perspektive seiner materiellen Zusammensetzung betrachten und Materie als etwas Lebendiges verstehen, dann begegnet uns keine feste Sammlung von Einzeldingen mehr.

Grenzflächen an der Pappschachtel und eisernen Dose. Fotos: Antonia Höhne.

Es gibt keinen ‚Behälter‘ mehr, in dem Artefakte unabhängig voneinander existieren. Auch die eiserne Ration ist nicht mehr, was sie war: Die Speise ist ungenießbar geworden und die Dose aus Eisen und Zinn nicht mehr dicht. Die Assemblage zeigt sich aktiv, unruhig. Sie zeugt von Zeitverläufen, in denen Materialien an der Grenzfläche miteinander kommunizieren. Dort bildet sich etwas Neues; ein neues Material entsteht, das auf seine historische Bedeutsamkeit hin zu befragen ist.

In einem Gespräch über die Frage, wie dieses Konvolut aus geschichtstheoretischer und chemischer Perspektive befragt werden könne, hat der Chemiker Boaz Paz von den PAZ Laboratorien für Archäometrie meine Aufmerksamkeit auf diese Grenzflächen gelenkt. Sie zeigen interaktive Prozesse und wechselseitige Beeinflussungen zwischen verschiedenen Materialien: Pappe, Bleichmittel, Lebensmittel, Konservierungsmittel, Eisen und Zinn. Diese Prozesse lassen sich weniger an festen Dingen als vielmehr an den Kontaminationsflächen untersuchen – dort, wo unterschiedliche Materialien in Kontakt treten. Solche Kontaktzonen, an denen sich Edelpatina oder Mineraleinlagerungen bilden, stehen im Zentrum eines neuen, relationalen und noch offenen Arrangements, das über die Grenzen der Geschichtswissenschaft hinausweist. Das hybride Material, das sich an diesen Grenzflächen durch Kontaminationen herausbildet, verbindet Materie- und Geistesgeschichte miteinander. Die von Menschen manipulierte Materie, die in der eisernen Dose als Energiereserve für Soldaten gespeichert wurde,8 ordnet sich durch den Korrosionsprozess neu. Dank ihrer eigenen, gerichteten Aktivität macht sich die Materie auf den Weg zur Remineralisierung, was zugleich den Funktionsverlust des Objektes verursacht – und somit zu seiner Enthistorisierung beiträgt. Selbst der Behälter aus Pappe, den Battista zur Aufbewahrung der Kriegsdinge verwendete, verursacht durch Kontakt die Bildung solch einer Grenzfläche. Denn die Pappe – wie mir Boaz Paz vor Augen führte – übt dank der Kapillarkräfte eine absorbierende Wirkung aus, die die Anlagerungen an ihrer Fläche begünstigt. Ob und welche Rolle die verwendeten Bleichmittel in der Pappe beim Korrosionsprozess bzw. bei der Neuanordnung der Materie spielen, könnte durch weitere chemische Analysen beantwortet werden.

Die Konstellation von Quellen, Methoden, Apparaturen, Forschungsakteur*innen sowie Deutungs- und Darstellungsmodi in diesem Zugriff ist neuartig und der etablierten Geschichtswissenschaft weitgehend fremd. Die Grenzfläche wird darin zur materiellen ‚Quelle‘ erhoben. Sie ist – in den Worten von Laura Tripaldi – „keine imaginäre Linie, die Körper voneinander trennt, sondern vielmehr eine materielle Region, eine Grenzzone mit Masse und Stärke. Sie ist von Eigenschaften kennzeichnet, die sie radikal von den Körpern unterscheiden, die sie in ihrer Begegnung hervorgebracht haben.“9

Nach diesen Überlegungen kehre ich zu meinem Ausgangsgedanken hinsichtlich der (impliziten) ontologischen Vorstellungen zurück und stelle folgende Frage:  Wie sähe eine Geschichtsforschung und -schreibung aus, die historische Materialien nicht länger als getrennte, stabile und kombinierbare Entitäten begreift, sondern als Grenzflächen, die im Denkprozess als Kontaminationen und materielle Umordnungen entstehen und mit ihrer ‚Umgebung‘ kommunizieren?

Eine solche Vorstellung würde Darstellungsformen erfordern, in denen Forschungspraktiken und -methoden, Forschende sowie die materielle Oberfläche als Akteurinnen der Forschung und zugleich Untersuchungsobjekte einzubeziehen wären. Ein möglicher Modus wäre die untersuchende Darstellung – eine Form, in der der Forschungsprozess selbst zum Sujet der historischen Erzählung wird. Bereits Johann Gustav Droysen zählte unter die geschichtlichen Darstellungsformen die untersuchende Darstellung, die sich immer da „aufdränge[]“, „wo die Unzulänglichkeit oder Dunkelheit des historischen Materials es nötig mach[e]“.10 Droysen verstand diese Form jedoch als eine „Mimesis der Untersuchung“11 – also als deren Abbild –, die zudem idealisierende Züge trage, da sie alle „Abirrungen, Täuschungen und Erfolgslosigkeiten“ ausblende und nur aufnehme, „was sich zum Ziele führend erwiesen ha[be]; da man das Ergebnis ha[be], bevor man die Darstellung“ unternehme.12 In der Historik und Geschichtstheorie ist diese Darstellungsform in Vergessenheit geraten; sie könnte jedoch unter neuen Prämissen wiederbelebt werden. Sie könnte zu einer Darstellungsform entwickelt werden, die vom Ungewissen ausgeht und dem Prozess des Fragens, Suchens, Findens und erneuten Fragens nachspürt.

Dieser Blogbeitrag ist die überarbeitete Fassung des Impulsvortrags, den die Autorin beim Workshop „geschichten: Die Produktion historischen Wissens“ gehalten hat. Der Workshop wurde vom Arbeitskreis Geschichte + Theorie (AG+T) am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld veranstaltet und fand vom 27. bis zum 29. März 2025 statt. Weitere Informationen finden Sie hier.


Lisa Regazzoni ist Professorin für Geschichtstheorie und Direktorin des Zentrums für Theorien in der historischen Forschung an der Universität Bielefeld. Sie promovierte in Philosophie und habilitierte sich in Neuerer Geschichte. Zu ihren Publikationen zählen: Selektion und Katalog. Zur narrativen Konstruktion der Vergangenheit bei Homer, Dante und Primo Levi (2008); Geschichtsdinge: Gallische Vergangenheit und französische Geschichtsforschung im 18. und frühen 19. Jahrhundert (2020, engl. Übers.: The Episteme of the Gallic Past. French Historical Research in the Eighteenth and Early Nineteenth Centuries, 2025); Im Zwischenraum der Dinge. Eine Annäherung an die Figurensammlung Reinhart Kosellecks (2023). Sie ist Mitgründerin und Mitherausgeberin des Blogs Geschichtstheorie am Werk.


Creative Commons License
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License.
  1. Jörn Rüsen: Historik. Theorie der Geschichtswissenschaft, Köln/Weimar/Wien 2013, S. 186. []
  2. Ebd. []
  3. Diese Fragen stehen im Zentrum meines Konzepts Towards a Material-Oriented Theory of History, das in den kommenden vier Jahren im Rahmen der Förderlinie „Momentum“ von der VolkswagenStiftung unterstützt wird. []
  4. Zur konzeptionellen Prägung des Begriffs vgl. Lisa Regazzoni: Geschichtsdinge. Gallische Vergangenheit und französische Geschichtsforschung im 18. und frühen 19. Jahrhundert, Berlin/Boston 2020 (Wissenskulturen und ihre Praktiken/Cultures and Practices of Knowledge in History 5), bes. 30–36 und dies.: Den Vergangenheiten auf der Spur: Abriss einer Theorie der Intentionalität – Den Dingen entlang, in: Geschichtstheorie am Werk, 26.04.2022, URL: https://doi.org/10.58079/pcxa. []
  5. Dabei orientiere ich mich teilweise an den vier Typen der historischen Sinnbildung Jörn Rüsens und variiere diese leicht. Andere Modelle der argumentativen Verknüpfung sind ebenfalls denkbar, insbesondere dann, wenn die Herstellung von Sinnzusammenhängen den Erzählmodi und rhetorischen Tropen zugeordnet wird, wie etwa bei Hayden White in seiner Metahistory. The Historical Imagination in Nineteenth-Century Europe, Baltimore [u.a.] 1973. []
  6. Siehe Jean-Pierre Legendre u. Laurent Olivier: ‘Let‘s Get Rid of That Old Stuff’ Family Heritage Objects in France at the Age of Presentism, in: Laurent Olivier u. Marek Tamm (Hrsg.): Rethinking Historical Time. New Approaches to Presentism, London u.a. 2019, S. 163-177. []
  7. Siehe dazu Riccardo Ravizza: Il Piastrino di Riconoscimento. L’identificazione sui campi di battaglia, [o. O.] 2018. []
  8. Über Behälter als Medien, die Lebenszeit und Handlungsspielräume erweitern, hat Maja-Lisa Müller im November 2023 einen gedankenreichen Beitrag an der Wesleyan University präsentiert. Eine überarbeitete Fassung wird demnächst auf diesem Blog veröffentlicht. []
  9. Laura Tripaldi: Menti parallele. Scoprire l’intelligenza dei materiali, Firenze 2020, S. 16: „l’interfaccia non è una linea immaginaria che divide i corpi gli uni dagli altri, ma è piuttosto una regione materiale, una zona di confine dotata di massa e spessore, caratterizzata da proprietà che la rendono radicalmente diversa dai corpi che l’hanno prodotta nel loro incontro.“ []
  10. Johann Gustav Droysen: Historik. Rekonstruktion der ersten vollständigen Fassung der Vorlesungen (1857), Grundriß der Historik in der ersten handschriftlichen (1857/1858) und in der letzten gedruckten Fassung (1882), hrsg. von Peter Leyh, Stuttgart-Bad/Cannstatt 1977, S. 222. []
  11. Ebd. S. 225. []
  12. Ebd. []

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Lisa Regazzoni (May 13, 2025). Das ‚Dazwischen‘ als ontologisches Problem in der Geschichtswissenschaft: Ein alternativer Vorschlag – out of the Box. Geschichtstheorie am Werk. Retrieved November 16, 2025 from https://doi.org/10.58079/13wvj


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